maandag 15 mei 2023

„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“

 Russischer Rat an London

„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“


Großbritannien ist neben den USA der größte Kriegstreiber gegen Russland. Nachdem London bereits Munition mit abgereichertem Uran an Kiew geliefert hat, sind nun Langstreckenraketen hinzugekommen. Die Warnung aus Moskau an London ist deutlich.

In seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick ist das russische Fernsehen auf die neuesten Waffenlieferungen aus Großbritannien an die Ukraine eingegangen. Die Storm Shadow Marschflugkörper können auch tief ins russische Hinterland schießen, was Kiew sicherlich früher oder später nutzen wird. Aktuell sind zwei dieser Raketen bereits in Lugansk eingeschlagen, wo es seit einem Jahr keine Explosionen mehr gegeben hat, weil die Front zu weit weg ist und die Stadt nicht mehr in Reichweite der ukrainischen Waffen lag. Nur der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass Kiew dabei zivile Ziele in Lugansk angegriffen hat und unter anderem sechs Minderjährige verletzt wurden.

Der Kommentar des russischen Fernsehens war deutlich und er enthielt auch die ziemlich offene Erinnerung an London, dass die britischen Inseln klein und verwundbar sind. Auch, wenn das nicht direkt gesagt wurde, war das eine Erinnerung an die Poseidon-Torpedos Russlands, die autonom unterwegs sind und unter Wasser atomare Explosionen auslösen können. Eine gezündete Poseidon würde reichen, um die britischen Inseln mit einer 500 Meter hohen Tsunami-Welle zu überrollen.

Man fragt sich, warum London ohne jede Rücksicht auf die eigene Sicherheit eine Atommacht provoziert, anstatt auf Verhandlungen zu setzen.

Ich habe den russischen Kommentar übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Ratschlag für London: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen

Die bösartige Rolle Großbritanniens: Es ist Großbritannien, das mit offensichtlicher Regelmäßigkeit Aktionen durchführt, die den militärischen Konflikt mit Russland auf eine neue Eskalationsstufe treiben. Während andere im Westen noch darüber nachdenken, ob sie Ja oder Nein sagen sollen, machen die Briten einfach Nägel mit Köpfen und stellen alle vor vollendete Tatsachen. Ein neues Beispiel ist in dieser Woche die Ankündigung des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace, dass die Lieferung von Storm-Shadow-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern in der Exportversion an Kiew bereits im Gange sei.

Während andere NATO-Mitglieder, selbst die Amerikaner, in dieser Hinsicht zögerlich waren, sind die Briten die ersten. Diese Raketen sollen ein „Game Changer“ sein. Nun ja, diese Raketen sind in der Tat ein neuer Faktor. Zumal sie die Krim treffen sollen, die der Westen immer noch als ukrainisch betrachtet, und Russlands rückwärtige Gebiete, die bisher für Raketen wie die HIMARS unerreichbar waren. In einem Telefongespräch hat sich Selensky bereits beim britischen Premierminister Rishi Sunak für die Lieferungen bedankt, und so stellt das ukrainische Verteidigungsministerium die Nachricht über den Export auf seiner Seite in englischer Sprache dar: „Der Moment, in dem Sie erkennen, dass die Entfernung von der Frontlinie zu den Kriegsschiffen mit Kalibr-Raketen in der Bucht von Sewastopol 298,7 Kilometer beträgt.“

Es ist klar, dass Russland antworten wird, aber der Konflikt wird so schon ein anderes Niveau haben. Das russische Außenministerium reagierte in einer Sondererklärung scharf auf die britische Lieferung der Storm-Shadow-Raketen an die Ukraine: „Wir betrachten diese Entscheidung als einen weiteren extrem feindseligen Schritt Londons, der zu einer ernsthaften Eskalation führt. Die Lieferung von Langstrecken- und Präzisionsraketensystemen an das Kiewer Regime ist ein klarer Beweis für die beispiellose Verwicklung Großbritanniens in den Ukraine-Konflikt. Indem Großbritannien mit der Geopolitik spielt, ist es offensichtlich bereit, alle Grenzen zu überschreiten und den Konflikt in Bezug auf Zerstörung und Verluste an Menschenleben auf ein grundlegend neues Niveau zu heben.“

Und ob Zufall oder nicht, unmittelbar nach der Nachricht über die Lieferung britischer Langstreckenraketen vom Typ Storm Shadow an Kiew wurden Experten zufolge am nächsten Tag zwei Raketenangriffe auf Lugansk aus einer Entfernung von mindestens 150 Kilometern gestartet. Lugansk war seit Beginn der Militäroperation nicht in Feuerreichweite. Jetzt ist es in Feuerreichweite.

Und vor kurzem waren dieselben Briten auch die ersten in der NATO, die folgenden Schritt gemacht haben. James Hippy, der stellvertretende britische Verteidigungsminister, erklärte: „Wir haben Tausende Schuss Munition für Challenger-2-Panzer in die Ukraine geschickt, darunter auch panzerbrechende Granaten mit abgereichertem Uran. Aus Gründen der operativen Sicherheit werden wir uns nicht dazu äußern, wie die Ukraine die gelieferten Geschosse einsetzt.“

Wladimir Putin reagierte noch am selben Tag auf die Nachricht: „Der kollektive Westen beginnt bereits, Waffen mit einer nuklearen Komponente einzusetzen.“

Eine neue Stufe der Eskalation? Genau! Ja, und die britischen Challenger-2-Panzer selbst…. Als der Ukraine die sowjetischen Panzer ausgingen, hat Kiew um westliche Panzer gebeten. Die USA sagten ja, aber dann… 

In Deutschland kratzte man sich, wie man sagt, am Kopf und sagte, das mache Angst. Aber die Briten waren die ersten, die am 16. Januar die Lieferung von 14 Challenger-2-Panzern an die Ukraine ankündigten. Das war eine neue Stufe der Eskalation. Nach Großbritannien haben auch andere westliche Länder bereits Panzer in die Ukraine geschickt. Hunderte… Aber London war wieder der Erste.

Und auch zuvor war es London, das ein groß angelegtes Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten auf britischem Territorium und in anderen NATO-Ländern initiiert und durchgeführt hat. Bei einem Besuch in Kiew im vergangenen Juni nannte der damalige Premierminister Boris Johnson dieses Programm einen „Durchbruch“. Im Rahmen dieses Programms sollte die Ukraine alle vier Monate 10.000 neue Kämpfer erhalten. Die Operation trägt den Namen Interflex.

„Diese ukrainischen Soldaten werden Kurse absolvieren, die auf der militärischen Grundausbildung Großbritanniens basieren. Dazu gehören Schusswaffenausbildung, Erste Hilfe auf dem Gefechtsfeld, Feldausbildung, Patrouillentaktik und Ausbildung nach den Gesetzen für bewaffnete Konflikte“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace.

Dieser Schritt war natürlich eine neue Stufe der Eskalation. Bereits im März letzten Jahres, als Russland und die Ukraine Gespräche aufnahmen, drängte Boris Johnson Selensky, diese abzubrechen und sie zu verschieben, „bis die Ukraine in der stärkstmöglichen Position ist“, und warnte vor „nachteiligen Friedensbedingungen“.

Dies ist ein weiteres Beispiel für die rücksichtslose Feindseligkeit Großbritanniens gegenüber Russland. Es war Boris Johnson, der versprach, „ohne andere NATO-Länder zu konsultieren, einen Vergeltungsschlag durchzuführen“. Es ging um einen Vergeltungsschlag für den Fall, das Russland in der Ukraine Massenvernichtungswaffen einsetzen sollte. Aber wir wissen schon vom Beispiel der Aktionen in Syrien, zu welcher Art von Inszenierung Großbritannien bereit ist. Es hat ständig irgendwelche Tricks. Mal versammeln sie die baltischen Staaten zu einem neuen anti-russischen Block, dann wird Litauen dazu inspiriert, eine Botschaft in Taiwan zu eröffnen. Die Briten schaukeln alles auf. Sie schüren nichts weniger als einen Weltkrieg – einen, in dem Russland nur eine Wahl haben wird, wie in dem Lied von Okudzhava:

Der Planet brennt und wirbelt,
Über unserem Heimatland steht Rauch.
Also brauchen wir einen Sieg,
Einen für alle. Wir werden den Preis zahlen!

„Wir werden den Preis bezahlen.“ Wissen Sie, was das zum Beispiel in London bedeutet? In zwei Weltkriegen, wie auch im Kampf gegen Napoleon, wurde Großbritannien zum Verbündeten Russlands. Aber zwar nur, weil es sich damals einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt sah, der Gefahr der Auslöschung. Die Entscheidung war richtig. Russland gehörte zu den Siegern, und damit auch Großbritannien. Es rettete sich selbst. Im Rest der neuen und modernen Geschichte hat „die Engländerin gekackt“: Der Krimkrieg, das große Spiel in Asien, Churchills Plan, eine Atombombe auf Moskau zu werfen. Jetzt Provokationen schon gegen das neue Russland. (Anm. d. Übers.: Das im Russischen geflügelte Wort „wie die Engländerin kackt“ stammt noch aus der Zarenzeit und ist ein Synonym für die traditionell anti-russische Politik der Briten, die unter Königin Victoria begann)

Die Situation ist jetzt anders. Großbritannien provoziert einen Weltkrieg, in dem es wissentlich auf der anderen Seite steht. Und wenn das so ist, hat es den Kampf bestellt? Dann soll es ihn empfangen und quittieren. Wir werden den Preis zahlen. Schließlich handelt es sich um eine kleine und sehr verletzliche Insel. Wie man so schön sagt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme - den wir gerade erleben - wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

https://www.anti-spiegel.ru/2023/wer-im-glashaus-sitzt-sollte-nicht-mit-steinen-werfen/




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