Kampf gegen prorussische Separatisten
Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an
AP
Asow-Demonstranten
Samstag, 11.11.2017 11:12 Uhr
Jan K. aus dem Osten Deutschlands zum Beispiel: Mit ausgestrecktem Daumen posiert er auf einem Facebook-Foto, er trägt ein T-Shirt in Tarnfarben, eine Schutzweste, darauf ein Emblem mit dem Schriftzug "Asow". Dieses rechtsextremistischeFreiwilligenbataillon, das im Ukraine-Konflikt gegen prorussische Separatisten kämpft, bekommt nach SPIEGEL-Informationen verstärkt Zulauf aus Europa, vor allem auch aus Deutschland. Kämpften 2014 noch rund 850 Söldner in der Miliz, sind es heute nach Angaben von Sicherheitsbehörden bereits mehr als 2500. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
Grund ist eine Rekrutierungsoffensive für eine "Rückeroberung Europas", mit der das Regiment auch unter deutschen Neonazis um Nachwuchs wirbt. So wurden im Juli auf einem Rechtsrock-Festival im thüringischen Themar unter den Besuchern deutschsprachige Flyer verteilt, die dazu einluden, "in die Reihen der Besten" einzutreten, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren.
Asow wurde im Frühjahr 2014 von nationalistischen Politikern gegründet und ist dem ukrainischen Innenministerium unterstellt. Der Kommandeur des Regiments, der rechtsextreme Politiker Andrij Bilezkyj, erhielt 2014 vom ukrainischen Innenminister den Rang eines Oberstleutnants.
Die Werbeoffensive der ukrainischen Kämpfer hat offenbar Erfolg: Wie bei Jan K. tauchen in den sozialen Netzwerken vermehrt Fotos deutscher Neonazis auf, die ihre Zugehörigkeit zu Asow stolz präsentieren.
mba, kno
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