CNN interviewt Chef des russischen Fernsehens und schneidet den entscheidenden Satz raus
CNN hat den Chef des russischen Fernsehens um ein Interview gebeten und dabei einmal mehr gezeigt, wie die Propaganda im Westen funktioniert, indem Halbsätze herausgeschnitten werden, was die Aussage komplett verändert. Gut, dass das russische Fernsehen das Interview auch gefilmt hat.
Am Sonntag waren die USA natürlich wieder ein großes Thema in der russischen Sendung „Nachrichten der Woche“. Aber diese Woche übersetze ich den Beitrag aus den USA nicht, denn er befasste sich praktisch nur mit dem TV-Duell der Kandidaten und dazu ist denke ich alles gesagt. Auch wenn es in dem Beitrag einige interessante Sequenzen gab, war er im ganzen nicht interessant genug, um die zehn Minuten komplett zu übersetzen, zumal das TV-Duell auch schon fast eine Woche her ist und inzwischen von anderen, aktuelleren Meldungen, wie Trumps Corona-Infektion in den Schatten gestellt wird. Nur eines dazu am Rande: Allen, die glauben, dass das mysteriöse Kabel, das bei Joe Biden zu sehen war, eine Fotomontage war, sei gesagt, dass auch das russische Fernsehen es in den Originalaufnahmen gesehen hat.
Aber es gab in der russischen Sendung am Sonntag noch einen anderen interessanten Beitrag zu den USA, denn CNN hat den Moderator der Sendung und Chefredakteur des russischen TV-Senders um ein Interview gebeten. Und wie man es von den westlichen „Qualitätsmedien“ kennt, wurde dabei manipuliert. Den Beitrag habe ich übersetzt und da er kurz, aber alles gesagte im Bild dokumentiert ist, empfehle ich, den Beitrag zusammen mit meiner Übersetzung anzuschauen, denn damit ist er auch ohne Russischkenntnisse verständlich.
Beginn der Übersetzung:
Jeder, der die erste TV-Debatte von Donald Trump und Joe Biden gesehen hat, spürt buchstäblich ein Gefühl von Ekel. Einer von denen wird definitiv Präsident der Vereinigten Staaten und beide haben der Welt gezeigt, dass diese hochrangigen Herren nicht in der Lage sind, in akzeptabler Art und Weise zu reden. Schließlich hat Amerika der Welt jahrzehntelang sein Modell aufgezwungen, sowohl als universelles Lebensmodell des Lebens, als Stilmodell. Und jetzt hat sich alles so schnell geändert.
Stellen Sie sich einen in die Jahre gekommenen Pfarrer vor, der am Ende seiner Karriere beginnt, furzend und mit offener Hose seine weiblichen Gemeindemitglieder in den Hintern zu kneifen. Sie würden dann darüber nachdenken, wer der Mann wirklich ist: War er immer so oder ist er jetzt so geworden? Hat er früher alles nur gespielt? Oder, sagen wir, ein Lehrer. Schließlich hat Amerika immer die Rolle des Lehrers für sich beansprucht. Früher beherrschte es die Sprache und die Gesten, aber heute ist die Sprache aus der Gosse und die Gesten der Hände zeigen Unanständiges. Gibt es Enttäuschung? Ja. Für einige geht ein Weltbild unter.
Ähnliche Gefühle hat die Debatte von Trump und Biden am 29. September ausgelöst. Äußerlich war alles anständig hergerichtet, die Begleiter, die Rednerpulte, ein korrekter Moderator, ein strenges Reglement. Aber die Rivalen demonstrierten einen Stil, als ob sie gerade aus einem Hinterhof kämen, schreiend, sich unterbrechend und wieder schreiend.
Biden: „Alles, was er bisher gesagt hat, ist nur eine Lüge. Jeder weiß auch so, dass er ein Lügner ist!“
Trump: „Joe, du bist ein Lügner!“
Biden: „Es ist schwer, in Gegenwart von diesem Clown etwas zu sagen. Er ist Putins Schoßhund. Er weigert sich immer noch, Putin etwas über die Kopfgelder auf unsere Soldaten zu sagen.“
Und hier ist der Dialog von Moderator Chris Wallace mit dem Kandidaten Trump im Stil von „nein, du bist doof“.
Wallace: „Dieses Land wäre besser dran, wenn wir alle zu Wort kommen lassen, ohne sie zu unterbrechen. Das sage ich über Sie.“
Trump:“ Und auch über ihn.“
Wallace: „Sie unterbrechen ihn öfter, um ehrlich zu sein.“
Trump: „Er macht das auch oft.“
Wallace: „Weniger oft als Sie.“
Das wirkte ziemlich verrückt, wenn man bedenkt, dass die US-Präsidentschaftskandidaten Menschen in sehr solidem Alter, erfahrene Politiker und Familienväter sind. Trump ist 74 und Biden 77 Jahre alt.
Es scheint jedoch, dass in ganz Amerika das Niveau sinkt. Zum Beispiel bat mich der CNN-Korrespondent in Moskau, Matthew Chance, um ein Interview. Wir haben uns darauf verständigt, uns direkt hier im Studio von „Nachrichten der Woche“ zu treffen. Zuerst war alles höflich, aber dann wurde ich auf CNN als „Chef-Propagandist“ Russlands dargestellt. Wir verstehen, dass das in Amerika ein Schimpfwort ist. Und dann betraf die erste Frage natürlich Trump: Wie ist er für Russland? Zwischen Zeilen ging es um die russische Verschwörung und unsere angebliche Einmischung in die Wahlen. Ich habe geantwortet, wie es nun mal ist.
„Warum gefällt Trump den Menschen in Russland so sehr?“
„Gegen Russland gab es noch nie mehr Sanktionen, als unter Trump. Und es gab keinen einzigen Staatsbesuch in Russland oder Amerika.“
Natürlich ging es bei der zweiten Frage um Biden, der sagt, dass er gegenüber Russland härter sein wird. Meine Antwort war: „Nun, und was wird er tun? Wird er mit uns Krieg führen? Einen Sieg wird es nicht geben, wenn Sie erlauben, wiederhole ich es, Russland ist das einzige Land der Welt, das in der Lage ist, Amerika in radioaktive Asche zu verwandeln“ (Anm. d. Übers.: Falls Sie vor sechs Jahren in den Medien gehört haben, dass ein russischer Moderator das gesagt haben soll, ja das stimmt, es war dieser Mann. Allerdings war es – anders als in den westlichen Medien dargestellt – keine wüste Drohung, sondern erfolgte im Zuge eines Berichtes über nukleare Abschreckung und die Tatsache, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist, weil Russland auch im Zweitschlag noch genug nukleare Kapazitäten hat, um Amerika mit in den Untergang zu ziehen. Aber die Schlagzeilen, die diese Aussagen damals gemacht hat, sind dem Mann natürlich bekannt)
Und hier schneidet der Propagandist Matthew Chance von CNN meine Antwort, denn der Satz endete mit den Worten „in einem Zweitschlag“: „Russland ist das einzige Land der Welt, das in der Lage ist, Amerika in radioaktive Asche zu verwandeln, in einem Zweitschlag.“ (Anm. d. Übers.: Da die Russen das Interview natürlich auch gefilmt haben, wird das hier im Beitrag gezeigt)
So wird die Bedeutung meiner Worte aus einer Antikriegserklärung, die aussagt kämpft nicht mit uns, zu der aggressiven Aussage: „Ja, wir werden Amerika in radioaktive Asche verwandeln!“ Spüren Sie den Unterschied? Um ehrlich zu sein, habe ich extra kurz innegehalten, bevor ich „Zweitschlag“ sagte, um die Versuchung zu erzeugen, denn das Schneiden wurde so sehr einfach. Es war ein Test, den der Propagandist Matthew Chance nicht bestanden hat. Anscheinend lernt man das so bei den CNN-Propagandisten.
Ehrlich gesagt, CNN hat mich schon lange um das Interview gebeten. Aber mein inneres Gefühl hat mich immer gestoppt. Jetzt weiß ich, warum es nie ein zweites Interview geben wird. Ich habe die Lektion gelernt. Amerika ist kulturell abgestiegen. Damit möchte man nichts zu tun haben.
Ende der Übersetzung
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