Verhältnis zwischen Deutschland und Russland: "Es tut sich gerade was Positives"
19.11.2019 • 16:08 Uhr
Quelle: Reuters
Geschäftsbeziehungen bauen Brücken im Verhältnis zwischen Deutschland und Russland (Archivbild)
Am 19. November fand in der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Moskau eine Veranstaltung der besonderen Art statt. Fünf Jahre nach Beginn der EU-Sanktionen wächst das Verständnis, dass Konfrontation nicht im beiderseitigen Interesse liegt.
Der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck, betonte in seiner Eröffnungsrede die positive Entwicklung in den deutsch-russischen Beziehungen:
Man merkt, dass sich zwischen unseren beiden Ländern, zwischen Deutschland und Russland, etwas, durchaus mit aller Vorsicht formuliert, Positives tut.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen rums, Matthias Platzeck, betonte in seiner Eröffnungsrede die positive Entwicklung in deAuslandshandelskammer, Matthias Schepp, sprach über die erfolgreiche geschäftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland im vergangenen Jahr. Ihm zufolge seien die Geschäftsbeziehungen eine feste Brücke in den deutsch-russischen Beziehungen.
Schepp sagte, dass sich deutsche Unternehmen in Russland wohl fühlen, wobei das gesamte Investitionsvolumen aus Deutschland nach Russland rund 3,2 Milliarden Euro beträgt. Schepp betonte, dies sei der höchste Wert in den letzten zehn Jahren und der zweithöchste seit dem Zerfall der UdSSR. Als Beispiel führte er das Mercedes-Werk an, das im April 2019 bei Moskau eröffnet wurde.
Neben großen Unternehmen investieren in die russische Wirtschaft viele kleine und mittlere Firmen, deren Anteil an den Gesamtinvestitionen am größten ist. Schepp zufolge sind diese Firmen weniger von den Sanktionen betroffen als börsennotierte Unternehmen und dadurch stabiler.
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Wie Matthias Schepp sagte, gewinnt eine pragmatische Vorgehensweise sowohl in Europa als auch in Russland immer mehr an Bedeutung. Es wachse das Verständnis, dass Konfrontationen nicht im beiderseitigen Interesse liegen.
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Schepp sprach auch von einem weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und Russland. So haben der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmeier und sein russischer Kollege Maxim Oreschkin beim Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum im Juni 2019 ein Memorandum über eine Effizienzpartnerschaft unterzeichnet.
Angesprochen wurde auch das bevorstehende Gipfeltreffen im Normandie-Format, das am 9. Dezember unter Beteiligung der Staats- und Regierungschefs aus Russland, Deutschland, Frankreich und der Ukraine in Paris stattfinden soll.
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Platzeck zufolge sei das Treffen dank mehreren Faktoren möglich. Als Erstes betonte er eine positive Dynamik in den deutsch-russischen Kontakten und sagte, dass eine wachsende Zahl deutscher Politiker nach Russland reisen, um den Dialog auszubauen. Zweitens stellen die wirtschaftliche Zusammenarbeit und insbesondere die Rekordinvestitionssumme eine veränderte Stimmungslage dar. Drittens merke man auch positive Anzeichen in der Ostukraine, wie etwa den Truppenabzug von der Grenzlinie sowie die Rückgabe dreier Schiffe an die Ukraine, die im November 2018 wegen der Verletzung der russischen Staatsgrenze in der Straße von Kertsch festgesetzt worden waren.
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